Ich spüre Mangel und beschwere mich. Dieses Schwere übertrage ich auf dich. Jammern, anklagen und Forderungen schreibe ich mit meiner kalten Stimme in dein Energiefeld.
Du ziehst dich zurück, rüstest dich zum Kampf, deine Energie stockt. Mein Mangel hängt sich wie ein schwerer Panzer über uns. Du willst mir geben, was ich erwarte, du gibst es gern, aber nicht aus freien Stücken. Dein Kopf will mich zufrieden stellen, dein Herz verkrampft. Es gibt nichts auf Verlangen. Es setzt auf Freiwilligkeit.
Mein Mangelanzug verschließt mein zartes Herz. So schreckhaft und erst frisch aus seinen Schalen entsprungen, zieht es sich sofort zurück. Aus Angst vor neuen Verletzungen. So begegnen wir uns mit unseren Köpfen, außerhalb unserer Energiekörper. Rauh, unnahbar, mechanisch fühlt sich auch die zarteste Streicheleinheit grob an. Mein Panzer ist hart und wird härter, je fordernder deine Bewegungen werden. Ich fühle mich verpflichtet. Ich will das du willst und du willst, dass ich will. Aber Wille verschließt unsere Herzen weiter.
Es fühlt sich an, wie eine vereiste schwarze Piste mit Skiern zu bezwingen. Ein Kampf, Druck, ständige Angst vor dem Sturz, höchste Anspannung und Konzentration. Wenn ich unten bin spüre ich einen Orgasmus aus Erleichterung, diese Anstrengung bewältigt zu haben. Aber dieser berührt mich nicht. Er macht mich leer und traurig. Ich fühle mich missbraucht. Mein Bauch schmerzt weil alle Energie heraus gesaugt ist.
Jetzt weiß ich, was ich will. Tiefschnee surfen. Weich sein, jede Kurve genießen, verschmelzen mit dem Schnee, dem Bord, mit mir und dir und dem Universum. Hier habe ich keine Angst vor dem Fallen, Springen und Fliegen. Ich genieße jede Sekunde und bin ganz bei mir. Spüre nur mich und dich, unendlich wertvoll, magisch und schön.
Mein Bauch entspannt. Deine und meine Energie steigt in mir auf, befruchtet mich, beflügelt mich und trägt mich auf Händen.
Nur in Entspannung kann Großes entstehen.
