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Vertrauen ins Ungewisse

Aktualisiert: 11. Nov. 2023

Mein Herz springt vor Freude, wenn ich an die kommenden Abenteuer denke. Ich sehne mich nach dem Unbekannten. Es zieht mich in die Ferne, hin zu dem Neuen, den Erfahrungen und Erlebnissen, die meinem Leben einen Sinn schenken, die mich tragen, mein Leben zur Kür machen, mich Glück empfinden lassen.


Und doch ruft die Stimme in mir, vielleicht geht es nicht gut, vielleicht wirst du verletzt, es könnte schnell zu Ende sein, schief gehen, alles kaputt machen. An manchen Tagen ist die Stimme schrill und hysterisch, aber es gibt auch Momente, in denen sie ganz still ist, keinen Ton sagt.


Meine Gedanken reisen in die Zukunft, malen sich die Abenteuer aus und planen sie. Gedanken, die meine Zukunft heute schon festhalten, wollen wissen wie es wird. Doch wenn es vorhersehbar ist, ist es kein Spiel, kein Abenteuer, die Spannung geht verloren und die Energie wird niedriger. Das fühlt sich nicht gut an.


Sonnenaufgang
Vertrauen ins Ungewisse

Was ist es, was uns so an der Sicherheit gefällt? Eigentlich ist jede Minute unseres Lebens Unsicherheit. Keiner weiß, was in der nächsten Sekunde passiert. Ob wir glücklicher, verletzter

oder freier werden. Alles kann geschehen. Die Sicherheit kommt uns vor wie ein Strohhalm. Wir malen uns unsere Wünsche aus und denken, wenn es genau so kommt, dann werden wir glücklich, geliebt und geheilt.


Solange wir uns an die vermeintliche Sicherheit klammern, sind wir nicht frei. Wir können unsere Flügel nicht ausbreiten wie ein Adler, der sich einfach von der Strömung der Lüfte tragen lässt, immer in dem Bewußtsein, dass er nicht abstürzen kann. Mit Leichtigkeit fliegt er im Sonnenlicht, gleitet durch Wolken und gibt sich hin.


Die Bewußtheit des Adlers, dass ich getragen werde und einfach dahin schweben darf, hebt mich in die Lüfte meines zukünftigen Seins. Ich lasse alle Sicherheitsleinen fallen, vertraue ins Ungewisse und strahle dabei in meinem weichen, leuchtenden Licht.



Reflektion 16 Monate später | Alles sagt sich so leicht, die Worte der Weisheit fließen aus mir heraus. Und heute, 16 Monate danach denke ich, fuck wie lange dauert es, bis ich mich wirklich ins Ungewisse fallen lasse. Immer noch halte ich fest, will meine Zukunft voraussehen, beschreiben, malen. Kralle mich an den Strohalm der Sicherheit.


Ich glaube es noch nicht. Ich vertraue mir nicht, dass sich wie bisher in meinem Leben auch in Zukunft alles magisch fügt. Welche Angst rennt noch genauso schnell wie ich. Überholt mich immer wieder und stellt sich groß und breit in meinen Weg? Wie oft muss ich es mir noch beweisen? Soll ich einfach ein neues Bild malen und mir vorstellen, dass ich an mich glaube.


Wie fühle ich mich, wenn ich an mich glaube? Ich spüre, wie eine riesige Entspannung durch meinen ganzen Körper fließt. Eine Entspannung, die jede Zelle erfasst und ein Wohlgefühl in mich spült. Wenn ich mir vertraue, entspanne ich. Da mein Körper nicht zwischen selbst hergestellten und echt wahrgenommen Gefühlen unterscheidet, entspanne ich mich einfach.


Wenn ich entspannt bin, vertraue ich.

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