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Vergebung ist Freiheit

Was verbindet Verzeihen mit deiner Erfolgsstory? Eine ganze Menge.


Wer wirklich aus tiefem Herzen sich und anderen vergibt, macht den Weg frei für Neues.

Solange wir Geschichten mit uns herumtragen, die ein schlechtes Licht auf uns oder unser Umfeld werfen, blockieren wir uns für die Zukunft. Verletzungen liegen wie ein Schleier über uns und unseren Gefühlen. Alles was wir erleben oder kreieren, sehen wir durch den Schmerz hindurch. Auch wenn dieser schon Generationen zurück liegt. Manchmal ist uns gar nicht bewußt, dass eine Wunde nicht verheilt ist. Unser Geist ist schlau und tut alles dafür, das wir uns wohlfühlen. Er verdrängt Themen einfach. Irgendwann ploppen diese aber in anderen Formen auf. Etwa als unsere großen Sehsüchte oder getarnt als Ängste, Blockaden oder Krankheiten. Sie hindern uns daran, tief in uns zu entspannen. Sie halten etwas fest. Wir haben uns an diesen Schleier der Verletzung gewöhnt. So sehr, dass es uns Angst macht, die Welt nicht mehr durch diesen Vorhang zu betrachten.


Was würde passieren, wenn man diese Gardine einfach zurück zieht. Wir könnten die Erlebnisse aus einer völlig neuen Perspektive betrachten. Vielleicht ergeben sich komplett neue Wahrheiten. Wir könnten Dinge sehen, die bisher verdeckt waren. Sicher müssten wir viele Sachen in Frage stellen, neu anfangen. Das erscheint unserem Geist ziemlich unbequem. Aus diesem Grund kuscheln wir uns gern in den Frotteemantel der Verletzung.


Doch so lange wir in diesen alten Geschichten gefangen sind, ist es nur schwer möglich, unsere neuen Erfolgsstories zum Leben zu erwecken. Wie ein Magnet ziehen sie uns und unser Denken in die Vergangenheit. Um deine Erfolgsstory wirklich mit jeder Zelle deines Körpers zu fühlen, musst du dich von den Lasten befreien.


Wir müssen erst das Alte loslassen, ehe das Neue kommen kann.


Ich selbst kratzte in den letzten Jahren unzählige Wunden bei mir auf. Rückblickend sehe ich mich mit vielen kleinen und großen Pflastern beklebt. Ich war es gewohnt, die Zähne und Pobacken zusammenzukneifen, Pflaster drauf und einfach weitermachen. Doch ich lernte, diese alten Pflaster abzuziehen und die teilweise verkrusteten Wunden offen zu legen. Ich wurde eine gute Mama für mich selbst, reinigte die Wunden und gab mir Zeit, Luft und Entspannung. So heilten die Verletzungen bis in die Tiefe. Manche Wunden mussten ausgeschabt und desinfiziert werden, diese frischen und alten Schmerzen beförderten viele Tränen der Trauer, Wut und des Mitgefühls nach oben. Es gab einige Verletzungen, die sich ganz tief im Herzen und unter den eigentlichen Wunden gebildet hatten. Ich musste Schicht um Schicht abtragen, um an den ursprünglichen Schmerzherd zu gelangen.




Ich glaube, eine meiner größten Wunden war, dass ich mich nie getragen gefühlt habe. Diese Verletzung liegt vielleicht schon Generationen zurück. Ich habe das Gefühl, dass es ein Großvater oder Urgroßvater nicht geschafft hat, auf seine Frau aufzupassen. Irgendetwas Schlimmes ist mit ihr geschehen. Er konnte sich dieses Versagen nie verzeihen und hat es auf seine Nachfolger übertragen. Wenn Männer mit diesem Glaubenssatz leben, spüren das Frauen und entscheiden sich, selbst auf sich aufzupassen. Aus dieser Verletzung wuchs eine Sehnsucht. Diese Sehnsucht nach Getragen sein, vergrub ich ganz tief in mir. Je mehr Wunden in mir heilten, umso klarer hörte ich meine innere Stimme, die diesen Wunsch getragen zu werden rief. Erst leise und dann immer lauter, bis ich mir diese Sehnsucht schließlich eingestand.


Ich möchte mich von mir selbst, vom Leben und von einem Mann getragen fühlen. Mittlerweile weiß ich, dass wir von anderen nur das bekommen, was wir im Stande sind uns selbst zu schenken. Doch mit dem Schleier meiner Verletzung gab ich anderen die Schuld. Ich fühlte mich ungeliebt und sah Männer in meinem Leben oft als nicht stark genug. Ich dachte, dass sie mich nicht tragen können. Nicht auf Händen, nein ich wollte, dass ein Mann Entscheidungen trifft, für sich selbst und die Familie. Damit ich ihm vertrauen kann. Ein Mann muss wissen, was er will. Er soll zu sich und seinem Tun stehen.


Ein Mann muss den Kurs angeben können, damit eine Frau sich ohne Angst in ihrer Weiblichkeit entspannen kann.


Lange Zeit konnte ich es nicht zulassen, dass ein Mann mir diese Gefühl gibt. Es hat einige Anstrengung gekostet und den passenden Zeitpunkt, dass ich bereit war mich tragen zu lassen. Das war harte Arbeit für mich. Ich lernte zu vertrauen, mich hinzugeben und mich ganz in meine Weiblichkeit fallen zu lassen. Doch als Belohnung fand ein Mann den Schlüssel zu meinem Herzen und öffnete es.


Man könnte jetzt sagen, damit bin ich geheilt. Doch dieser Glaubenssatz, saß so tief, dass ich allen Männern die es nicht geschafft hatten, vergeben wollte. Scheibchenweise verzieh ich den Männern meiner Geschichte, meinem Papa, meinem Opa, meinem Exmann. Jetzt bin ich bereit diesen Vorwurf ganz loszulassen. Ich bat meinen Exmann stellvertretend für all diese Männer um Vergebung. Gleichzeitig löste sich damit auch meine eigene Schuld in diesem Dilemma.


Jetzt fühle ich mich getragen und frei für eine neue Art der Beziehung zwischen Frau und Mann. Ich spüre und bin zweifelsfrei, dass ein Mann stark genug ist, mich zu tragen.


Genau wie bei der Vergebung meiner Mama, empfand ich eine große Erlösung darin, dem anderen die Vergebung direkt auszusprechen. Sicher können wir viel im Kopf und mit uns selbst lösen, doch das persönliche Gespräch ist schwer zu ersetzen. Ich bin überzeugt, meine Erfolgsstory, welche ich für mein Leben träume, geht jetzt noch schneller und leichter in Erfüllung.


Wenn wir das Alte gehen lassen, kann Neues kommen.
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