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Eine Schaukel ist mein Porsche

Aktualisiert: 11. Nov. 2023

Die Erkenntnis, dass mich andere auf einer Schaukel sitzen sehen, trifft mich hart. Fast kippe ich vorn über, falle ins Nichts und von meinem Glauben ab. Wehre mich gegen diese Sichtweise. Denn ich selbst sehe schaukelnde Leute als Zeitverschwendung, unproduktiv und provokativ. Wie kann man im Müßiggang genug sein, für andere da sein und wichtig sein oder sogar Geld verdienen? Harte Arbeit, Aktion und beide Hände Tag und Nacht in der Steckdose - so sehen Helden aus.


Mein Ego schreit, wie ungerecht! Will sich winden, rechtfertigen, das Bild zerreißen. Wie unfair. Man sieht nicht, wie viel ich mache, extra selten lache. Ich gebe mich dem Schmerz hin, suhle mich im Selbstmitleid, tue mir selbst leid. Und mitten in diesem Bad, wenn ich den ganzen Schaum zur Seite schiebe, es klar wird, sehe ich. Ich strahle nach außen, was ich bin. Was ich mir in den letzten vier Jahren hart erarbeitet und erkämpft habe. Ich spüre, wie phantastisch es sich anfühlt auf dieser Schaukel zu sitzen. Noch etwas ungewohnt und wackelig. Wenn ich die Augen schließe, fühle ich die Schwerelosigkeit und das wundervolle Gefühl der Freiheit. Wieso sträube ich mich noch, dass Andere mich genau dort sehen?

Es ist als hätte ich mir einen Porsche gekauft und schäme mich mit diesem zu fahren. Aus Angst vor dem Neid, aus Unsicherheit vor mir, aus dem Gedanke ich hätte es nicht verdient.

Wie schwachsinnig, einen Porsche in der Garage auszustellen, ihn aufzuheben für irgendwann. Für den Tag, an dem ich es mir selbst wert bin ihn zu fahren. Irgendwann, wenn ich wirklich genug gearbeitet habe, wenn es dunkel genug oder es mir egal ist, was andere und vor allem ich selbst darüber denken?


Sollte ich nicht lieber stolz sein, dass andere mich auf der Schaukel des Lebens sehen. Ich habe geschafft, wovon viele träumen. Ich verließ mein Hamsterrad und meinen goldenen Käfig. Bin ausgebrochen in die freie Wildbahn, bin aus meiner Comfortzone gesprungen, hinein ins Unbekannte und ins wahre Leben. Habe mir meine Freiheit zurück erobert. Die mir jetzt gerade deutlich mehr bedeutet als der Porsche, den ich später trotzdem gern fahren möchte.


Jetzt schaukele ich in meinem Rhythmus, in meinem Leben. Ich genieße die Entspannung, das Loslassen. Ich weiß, dass ich so meine höchste Schöpferkraft entfalte und am Produktivsten bin. Ich strahle wie eine Sonne und mein Licht lässt alle und alles um mich herum wachsen. Ich lasse alle in Ruhe und vertraue, dass jeder seinen Weg findet. Ich gebe den Raum oder das Universum, das Wunder geschehen.


Danke, liebes Team, dass ihr mich zu dieser Selbsterkenntnis zu diesem Wow Moment geführt habt.

zwei Frauen auf Schaukel
Eine Schaukel ist mein Porsche

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